Energiewende: Wetter- und Ertragsprognosen unterstützen intelligente Stromnetze

EM-Power Europe

Die Energiewende ist nur mit der Digitalisierung machbar. Geht es doch darum, die Energieerzeugung sowohl örtlich als auch zeitlich zu synchronisieren. Nur wenn ein „smartes“ Stromnetz weiß, wo gerade wieviel Strom verbraucht und wieviel produziert wird und diese Informationen in Flexibilitätssignale übersetzt, kann der Strommarkt dies berücksichtigen und auf Umwelteinflüsse wie wechselhafte Wetterbedingungen reagieren. Deshalb spielen Wetterprognosen sowie Ertragsprognosen von Photovoltaik- und anderen Erzeugungsanlagen, aber auch Lastprognosen auf der Verbrauchsseite eine wichtige Rolle. „Je besser die wetterbedingten Flexibilitätsbedarfe des Stromnetzes an den Strommarkt kommuniziert werden, umso besser kann der Markt das Seine tun, das Stromnetz stabil zu halten“, ergänzt Robert Busch, Geschäftsführer beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne).

Die verbesserten Wetter- und Ertragsprognosen können ebenso wie optimierte Lastmanagement-Prognosen stabileren Stromnetzen, vor allem auf Verteilnetzebene, zugutekommen. Zudem sind sie ein wichtiger Baustein von Smart Grids. Eingebettet in ein intelligentes Erzeugungs- und Lastmanagement können sie dafür sorgen, die Stromnetze besser auszulasten und den Netzausbaubedarf zu minimieren. Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) machen diese Prognosen immer exakter.

Bessere Vermarktung an der Börse

Auf KI setzt beispielsweise die bundesweite Stadtwerke-Kooperation Trianel: Mit einer Cloudlösung und selbstlernenden Algorithmen werden die Erzeugungs- und Wetterdaten von Windkraft- und Photovoltaikanlagen mit inzwischen mehr als drei Gigawatt Leistung in Echtzeit erfasst, ausgewertet und mit historischen Wetterdaten abgeglichen. Kurzfristige Änderungen der Erzeugung lassen sich so bis zu 20 Prozent präziser als bisher prognostizieren. Das ermöglicht eine bessere Vermarktung des Stroms an der Börse und eine exaktere Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Anlagen. Die höhere Prognosegenauigkeit erleichtert außerdem die Integration des volatilen Wind- und Solarstroms ins Energiesystem und stabilisiert somit die Stromnetze und die Versorgungssicherheit.

Genauere Photovoltaik-Ertragsprognosen

In dem Projekt „Photovoltaik-Ertragsprognosen zum besseren Management des Einflusses des atmosphärischen Aerosols auf die Stromnetze in Deutschland und Europa“ (Permastrom) untersucht ein Forscherteam des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Dienstleister für Monitoring und Ertragsprognosen meteocontrol, wie sich winzige Asche- und Staubpartikel sowie Sandkörner in der Atmosphäre auf die Wolkenbildung und damit auf den Solarstromertrag auswirken. Dazu werden Messdaten von Wetterstationen und Satellitendaten genutzt. Die exakteren Photovoltaik-Ertragsprognosen sollen auch dem Management der Stromnetze zugutekommen, indem Stromnetzbetreiber sie in Form neuer Prognose-Modelle einsetzen. Das Projekt wird von den Übertragungsnetzbetreibern Amprion, 50Hertz und EnBW begleitet und unterstützt.

Mit Netzanalysen Engpässe früh erkennen

Die besseren Prognosen helfen auch, die neuen gesetzlichen Vorgaben zum Management von Netzengpässen (Redispatch 2.0) zu erfüllen, die Netzbetreiber zum 1. Oktober 2021 umsetzen müssen. Galt das Redispatch bisher nur für konventionelle Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von mehr als 10 Megawatt, so sind künftig auch Anlagen zur erneuerbaren Stromerzeugung, Energiespeicher und KWK-Anlagen mit mehr als 100 Kilowatt Leistung einbezogen. Auf Basis von prognostizierten Lastgängen der Erzeugungsanlagen und Stromverbraucher sind Netzanalysen zu erstellen, mit deren Hilfe sich Engpässe frühzeitig erkennen lassen und im Vorfeld gegengesteuert werden kann. Entscheidend hierfür ist unter anderem ein einheitlicher Datenaustausch und die digitalisierte und automatisierte Lieferung von Daten, was vor allem für kleinere Verteilnetzbetreiber eine große Herausforderung darstellt. Um Lösungen wie eine gemeinsame Software dafür zu entwickeln, arbeiten Netzbetreiber in dem bundesweiten Projekt „Connect +“ zusammen.

Breiteres Themenspektrum auf der EM-Power Europe 2021

Für eine funktionierende Energieversorgung der Zukunft sind sektorübergreifende und intelligent vernetzte Konzepte und Lösungen erforderlich. Genau hier setzt die neu aufgestellte EM-Power Europe an: Auf der internationalen Energiefachmesse vom 9. bis 11. Juni 2021 in München präsentieren sich Unternehmen – vom Marktführer bis zum Start-up –, die im Wettbewerb mit innovativen Produkten und vernetzten Energielösungen die neue Energiewelt prägen. Erstmals werden 2021 die Bereiche Smart Grids, die Integration erneuerbarer Energien sowie Netzinfrastruktur und -systemdienstleistungen in die Messe integriert. Themen wie die dezentrale und erneuerbare Energieversorgung, smarte Gebäudeautomation, Energiemanagementsysteme und Sektorkopplung innerhalb von Micro Grids, Quartieren und Gebäuden sowie gewerbliche und industrielle Energiedienstleistungen bleiben Bestandteil der EM-Power Europe.

Produkte und Services zu Wetter- und Ertragsprognosen sowie dem Monitoring von Energieanlagen werden unter anderem im Rahmen der EM-Power Europe 2021 von DIgSILENT GmbH, EDF Store & Forecast, Gantner Instruments Environment Solutions GmbH, meteocontrol GmbH, Meteo for Energy S.L., Meteotest AG, smartblue AG, Solare Datensysteme GmbH, Solargis s.r.o., Xemex und weiteren präsentiert.

Mit ihrem neuen Platz in der Halle B5 schafft die Energiefachmesse EM-Power Europe thematisch wie räumlich die Verbindung zwischen der Intersolar Europe und der Power2Drive Europe und fügt sich noch besser in die Themenvielfalt und den Gedanken der Sektorkopplung und intelligenten Vernetzung von The smarter E Europe ein.

Die EM-Power Europe sowie die Parallelveranstaltungen Intersolar Europe, ees Europe und Power2Drive Europe finden vom 9. bis 11. Juni 2021 im Rahmen der Innovationsplattform The smarter E Europe auf der Messe München statt.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

www.em-power.eu

www.TheSmarterE.de

EM-Power Europe

Die EM-Power Europe ist die internationale Fachmesse für Energiemanagement und vernetzte Energielösungen. Im Fokus stehen die effiziente Verteilung und Nutzung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien, intelligentes Energiemanagement sowie Sektorkopplung in Gebäuden und Quartieren. Weitere Schwerpunkte sind Smart Grids und Microgrids, Netzinfrastruktur, Energiedienstleistungen und Betreibermodelle. Die EM-Power Europe liefert passende technologische Lösungen und Services und zeigt Wege hin zu einer dezentralen, nachhaltigen, CO2-neutralen und zukunftsfähigen erneuerbaren Energieversorgung auf.

Kernzielgruppe der EM-Power Europe sind professionelle Energiekunden und Prosumer aus Gewerbe, Industrie und der Immobilienwirtschaft, Energiemanager, Planer und Berater sowie Stadtwerke, Energieversorger und Kommunen.

Parallel zur EM-Power Europe finden 2021 die Intersolar Europe, die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft, die ees Europe, Europas größte und internationalste Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, sowie die Power2Drive Europe, die internationale Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität, statt. Alle vier Energiefachmessen sind auf The smarter E Europe – der Innovationsplattform für die neue Energiewelt – vereint und zeigen die Lösungen und Technologien, die in eine klimaneutrale Energiezukunft führen.

Weitere Informationen über die EM-Power Europe finden Sie unter: www.EM-Power.eu

Veranstalter der EM-Power Europe sind die Solar Promotion GmbH, Pforzheim und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM).

Kontakt:

Solar Promotion GmbH | Postfach 100 170 | 75101 Pforzheim
Barbara Pilz | Tel.: +49 7231 58598-214 | Fax: +49 7231 58598-28 |
pilz(at)solarpromotion.com

Presse-Kontakt:

fischerAppelt, relations | Otl-Aicher-Str. 64 | 80807 München
Robert Schwarzenböck | Tel. +49 89 747466-23 | Fax +49 89 747466-66 |
robert.schwarzenboeck(at)fischerAppelt.de

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